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Wie kann klimaneutrale Pflege aussehen?

Von: Julia Maier

 

Das bundesweite Projekt „klimafreundlich pflegen- überall!“ liefert Antworten.

Rund 90 stationäre Pflegeeinrichtungen der Altenpflege und Behindertenhilfe aus ganz Deutschland beteiligen sich beim Projekt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Neben den AWO Einrichtungen sind fünf externe Einrichtungen dabei, die von den Erfahrungen der AWO lernen möchten. Das Vorgängerprojekt, welches 2018 - 2020 vom AWO Bundesverband erfolgreich mit 40 stationären Pflegeeinrichtungen durchgeführt wurde, dient dabei als Erfahrungsschatz.

„Klimafreundlich pflegen – überall!“ ist ein Verbundprojekt. Neben dem AWO Bundesverband wird es vom Landesverband Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt sowie den Bezirksverbänden Pfalz, Westliches Westfalen und Ober- und Mittelfranken getragen. Das Projekt startete im März 2021 mit einer Laufzeit von drei Jahren und wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

Die Erfahrung aus dem Vorgängerprojekt zeigte, dass zur Förderung des Klimaschutzes in den Einrichtungen eine intensivere Betreuung vor Ort notwendig ist. Daher richtet sich der Fokus nun stärker auf die Bedarfe und Vernetzung auf lokaler Ebene. In den teilnehmenden fünf Gliederungen konnte dank der Förderung durch das Umweltministerium dafür je eine Vollzeit-Stelle bei den Verbundpartnern geschaffen werden. Die Regionalstellen unterstützen die Einrichtungen bei der Erhebung des CO2-Fußabdrucks, der Entwicklung von Klimaschutzplänen und der Umsetzung von Maßnahmen vor Ort. Schulungen runden das Angebot ab und bringen Know-how in die Einrichtungen.

Die Erhebung und Analyse des CO2-Fußabdrucks wird dabei nicht nur für die einzelnen Einrichtungen genutzt. Die Daten laufen im AWO Bundesverband zusammen und werden dort bereits zentral ausgewertet und gespeichert. Diese umfassende Datenbank bildet die Grundlage und eine messbare Dokumentation für die Bestrebungen der AWO vor 2040 klimaneutral zu werden. Sie wird stetig verbessert und erweitert. Der CO2-Fußabdruck kann auch für Kindertagesstätten erstellt werden. Die Arbeiten zur Übertragung der Datenbank auf die Kindertagesstätten starten bald im AWO Bundesverband, sodass zukünftig auch hier Benchmarks und vertiefte Analysen möglich sind.

Das Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ hat nicht nur den Anspruch den CO2-Ausstoß in den teilnehmenden Einrichtungen zu senken, sondern möchte auch thematisieren wie Klimaschutz in der Pflege in die Regelfinanzierung aufgenommen werden kann. Fünfmal im Jahr finden regionale Fachtage statt, bei denen sich Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zu Aspekten von Klimaschutz in der Pflege austauschen. Aus diesen Fachtagen sollen regionale Arbeitszirkel entstehen, um so Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Einrichtungen in ihren Bemühungen unterstützen und Ansätze in die Breite zu tragen.

Ziel ist eine langfristige und dauerhafte Beschäftigung mit dem Thema Klimaschutz in der Pflege, um über den Projektzeitraum hinaus eine kontinuierliche Verringerung der Umweltauswirkungen in der AWO und über die AWO hinaus anzuregen.

Die AWO begleitet die 12 Wochen bis zur Wahl unter dem Motto „Deutschland, Du kannst das!“ mit sozial- und gesellschaftspolitischen Forderungen an die kommende Bundesregierung. Dieser Beitrag gehört zur Themenwoche „Nachhaltig sozial“. Mehr dazu unter: awo.org/bundestagswahl-2021.

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