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Von: Wolfgang Barth
40 Jahre Migrationsberatung
© AWO Schleswig-Holstein
Einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart der Beratungsarbeit gibt die AWO Schleswig-Holstein mit ihrem Video. Es spannt einen Bogen über 40 (!) Jahre. Sehenswert!
Im Jahr 2000 hat die Bundeskonferenz der AWO einen Beschluss gefasst: Alle AWO-Gliederungen werden aufgefordert, bestehende und neue Dienste und Einrichtungen Interkulturell zu öffnen, indem darauf geachtet wird,
- dass Migrantinnen und Migranten ihrem Bevölkerungsanteil entsprechend in den Angeboten repräsentiert sind (2000)
- dass konzeptionell, organisatorisch und personell den Bedürfnissen von Migrantinnen und Migranten entsprochen wird (2000)
- dass Interkulturelle Öffnung in das AWO QM-System aufgenommen wird (2008)
- dass die Interkulturelle Öffnung als durchgängiges Handlungsprinzip und Qualitätsmerkmal im Leitbild und in den Leitsätzen unmittelbar erkennbar und überprüfbar ist (2008)
Auf dieser Grundlage arbeitet der Bundesverband daran, Öffnungsprozesse in den unterschiedlichen Handlungsfeldern Sozialer Arbeit zu organisieren. Von der Kindertagesstätte bis zur Pflegeeinrichtung, von der Schuldner*innenberatung bis zur Suchthilfe.
Die rund 320 Mitarbeiter*innen der AWO, die bundesweit in den Migrationsberatungen für Erwachsene und in den Jugendmigrationsdiensten tätig sind, haben alle die Aufgabe, an der Interkulturellen Öffnung der Regelversorgung mitzuwirken. Mit welchen Schritten und auf welchen Wegen dies geschieht, davon berichtet die Broschüre „Interkulturelle Öffnung“.
Der Bezirksverband Mittelrhein unterhält sogar ein eigenes Institut, das Interkulturelle Öffnungsprozesse begleitet und moderiert, und der Kreisverband Nürnberg bietet auf die jeweilige Organisation zugeschnittene „Interkulturelle Trainings“ an. In München wiederum hat die AWO einen Öffnungsprozess für eine Pflegeeinrichtung gestartet. Und die AWO in Berlin arbeitet seit vielen Jahren an Interkulturellen Öffnungsprozessen in der Altenhilfe. Der Landesverband hat über die gemachten Erfahrungen eine sehr informative Handreichung veröffentlicht.
Verschiedene Handlungsfelder haben ihre Öffnungsprozesse analysiert und dokumentiert. Die AWO in Düsseldorf hat z.B. einen dreijährigen Öffnungsprozess für ihre „Hilfen zur Erziehung“ durchgeführt. Eines der Ergebnisse: Das "Diversiteam" (Video).
Den Prozess der Interkulturellen Öffnung versteht die AWO ausdrücklich als Suchbewegung, die für jedes einzelne Handlungsfeld neu bestimmt und neu erarbeitet werden muss. Die Konkretisierung des Öffnungsprozesses und das Handeln der Sozialen Arbeit sind immer auch mitbestimmt von den Handlungslogiken und Bearbeitungsformen des jeweiligen Handlungsfeldes. Deswegen gibt es nicht das eine Rezept für alle Bereiche Sozialer Arbeit. Der Interkulturelle Öffnungsprozess muss jeweils neu bestimmt werden.
Interkulturelle Öffnung
Alle Arbeitsfelder der AWO sind der Interkulturellen Öffnung verpflichtet. Gute Beispiele für den Prozess gibt es in ganz Deutschland:
Dies ist ein Blogpost im Rahmen des AWO-Wahlcountdowns 2017. Die Wochen vor der Wahl begleitet die AWO mit ihrem Wahlcountdown: 12 Forderungen an die Politik, eingebettet in 12 Themenwochen. Dieser Blogpost ist Teil der Themenwoche "Migration und Flucht".
Alle Themenwochen des Wahlcountdowns gibt es hier.