Seite drucken
Dieser Artikel entstand im AWO-Netzwerk „Zukunft des Mitgliederverbandes“. Im Netzwerk organisieren sich Hauptamtliche, die den Mitgliederverband stärken wollen. Dazu werden Praxisbeispiele und Handlungsvorschläge zur Aktivierung und Vernetzung der Ortsvereine sowie der Öffnung des Verbandes für neue Formen des Engagements gesammelt. Der vorliegende Artikel stammt aus der Arbeitsgruppe „Neue Formen des Engagements“ und wurde von Tim Jeanrond (AWO Kreisverband Werra-Meißner e.V.), Barbara Canton (AWO Landesverband Berlin), Ralf Nolte (AWO Bezirksverband Hessen-Süd. e.V.) & Marcus Gramlich (AWO Landesverband Saarland e.V.) verfasst. Er spiegelt die Meinung der Autor*innen wider.
Wie kann ein Engagement jenseits der traditionellen Ortsvereine aussehen? Welche Chancen liegen darin für den (Mitglieder-)Verband? In diesem Beitrag möchten wir erfolgreiche Strategien und erfolgversprechende Ansätze vorstellen, wie sich Menschen mit und ohne AWO Mitgliedschaft in Zukunft aktiv in die AWO einbringen können. Außerdem beleuchten wir Voraussetzungen, um neue, zukunftsfähige Strukturen aufzubauen.
Warum es neue Formen des Engagements braucht
Ein lebendiges ehrenamtliches Engagement ist Fundament der AWO. Es ist zur Erfüllung ihrer sozialpolitischen Aufgabe, für die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und für die Wahrung der Gemeinnützigkeit unabdingbar. Engagierte organisieren sich in der Regel in Ortsvereinen, die einen wichtigen sozialen Anker für unsere Mitglieder und Stütze für das Engagement darstellen. Zwar gibt es zahlreiche sehr aktive AWO-Ortsvereine, diese traditionsreichen Strukturen sehen wir aber mehr und mehr gefährdet. Zurückgehende Mitgliederzahlen, inaktive Ortsvereine, wachsende Schwierigkeiten bei der Vorstandsbesetzung und fehlende Netzwerkarbeit sowohl innerhalb als auch außerhalb der AWO führen zu mangelnder Handlungsfähigkeit. Die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement in der Gesellschaft ist hingegen ungebrochen, es haben sich aber die Bedürfnisse der Engagierten hin zu mehr Flexibilität und projektbezogenem Einsatz verändert. Die Attraktivität eines Ehrenamts bei der AWO schwindet, da sich vielfach Ortsvereine nicht auf diese geänderten gesellschaftlichen Umstände eingestellt haben. Die Abfrage zur Situation des Mitgliederverbandes, die von zehn Landes- und Bezirksverbänden durchgeführt wurde, hat in fast 60% der teilnehmenden Ortsvereine ein geringes Problembewusstsein und wenig Veränderungswillen gezeigt.
Ein lebendiges ehrenamtliches Engagement ist Fundament der AWO.
Unerfüllte Bedarfe und ungenutzte Potenziale
Die aktuellen Strukturen und Angebote der AWO Ortsvereine erreichen eine große Zahl der an ehrenamtlichem Engagement Interessierten kaum. Insbesondere jüngere und mittlere Altersgruppen unter 60 Jahren werden unzureichend mit passenden Angeboten angesprochen, ebenso Menschen, die sich zeitlich flexibel, projektbezogen oder in neuen, digitalen Formaten engagieren möchten. Das Potenzial, ehrenamtlich Engagierte aus den Kreisen hauptamtlich Beschäftigter, unter Kunden der AWO-Dienstleistungen und/oder bei Menschen mit Migrationsgeschichte zu gewinnen, wird häufig nicht ausgeschöpft.
In Zeiten multipler Krisen ist der Bedarf nach ehrenamtlich getragenen sozialen Projekten, die staatliche Leistungen ergänzen und Angebotslücken schließen, hingegen enorm. Fehlt es an Ehrenamtlichen, können soziale Projekte mit den bisherigen Strukturen jedoch nicht durchgeführt werden. Projekte, die auf neue Formen des Engagements zielen, werden häufig nicht unterstützt. Oftmals fehlt es auch, bedingt durch die vereinstypischen Entscheidungsstrukturen, an der erforderlichen Schnelligkeit für die Realisierung sozialer Aktionen. Generationsübergreifende Projekte sind selten. Bislang ungenutzte Chancen liegen auch in der Netzwerkarbeit, um neue Projekte gemeinsam mit Partnern zu realisieren.
Um Wahrnehmung, Attraktivität und Relevanz der AWO bei Engagementinteressierten zu steigern, sollten neue Formen des Engagements als Ergänzung zu den bestehenden Möglichkeiten geschaffen werden. Die dadurch ermöglichten sozialen Projekte bieten einen Mehrwert für die Gesellschaft. Ein verbandsbezogenes Folgeziel ist es, aus den Reihen der neuen Engagierten Mitglieder und Vorstände für die AWO zu gewinnen.
Gelungene Beispiele neuer Formen des Engagements in der AWO
Engagement in Stützpunkten mit hauptamtlicher Unterstützung durch den Kreisverband: das Beispiel Kreisverband Wesel
Was wurde gemacht?
Der Kreisverband Wesel hat in den letzten Jahren aufgrund der Altersstruktur und mangelnder Nachfolge für Vorstände sechs seiner Ortsvereine in Stützpunkte umgewandelt. Bei der Umwandlung werden die Mitglieder der betreffenden Ortsvereine in den Kreisverband überführt. Der Kreisverband übernimmt die Rechtsgeschäfte, Verwaltung und Kassenführung. Die Aktivitäten vor Ort bleiben aber erhalten. Stützpunktbeauftragte fungieren als Ansprechpersonen vor Ort und Kontakt für den Kreisverband. Die Geschäftsstelle des Kreisverbandes bietet Dienstleistungen zur Unterstützung der Engagierten. Neben der Stabsstelle Verbandsentwicklung und Engagement, die mit den Stützpunktbeauftragten in engem Kontakt steht, haben auch viele andere Kolleg*innen im Kreisverband, wie die Buchhaltung, Liegenschaftsverwaltung und Personalabteilung, unmittelbaren Kontakt zu den Engagierten. Die Räumlichkeiten der Stützpunkte wurden für AWO-externe Initiativen geöffnet. Eine Mitgliedschaft in der AWO ist keine Voraussetzung für das Engagement und das Durchführen von Projekten in einem Stützpunkt. In der Ausgestaltung und Umsetzung ihrer Projekte sind die Engagierten in den Stützpunkten abgesehen von der Einhaltung finanzieller, formeller und rechtlicher Rahmenbedingungen völlig frei.
Was hat es gebracht?
Durch den Wegfall der formalen Vorstandsstrukturen und der zu besetzenden Ehrenämter ist das freiwillige soziale Engagement wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt. Es wurden neue Engagementpotenziale erschlossen. So gibt es Fälle von langjährigen, eher passiven Mitgliedern, die sich plötzlich wieder aktiv einbringen, weil sie nicht mehr durch die formalen Strukturen zurückgehalten werden. Es konnten außerdem mit Impulsen des Kreisverbands neue Angebote und Engagementmöglichkeiten geschaffen werden, die auch Menschen über den Kreis der AWO-Mitglieder hinaus ansprechen. Insgesamt sind die Standorte der ehemaligen Ortsvereine dadurch wieder lebendiger geworden.
Was braucht es zur Umsetzung?
Voraussetzung ist die Offenheit der Ortsvereine für die Umwandlung in einen Stützpunkt. Auch die Hauptamtlichen im Kreisverband müssen die Idee mittragen, da sie durch die Umstrukturierung stärker unmittelbar mit den Engagierten in Kontakt kommen. Es braucht auf Kreisverbandsebene eine zentrale Ansprechperson, die die Aktivitäten in den Stützpunkten unterstützt und ggf. auch anstößt.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist, dass die Ortsvereine über eigene Räumlichkeiten / Treffpunkte verfügen, die nach der Umwandlung in einen Stützpunkt weiter genutzt werden können. Sie machen es für externe Initiativen attraktiv, sich an den Stützpunkt anzudocken.
In der AWO finden sich auch in anderen Gliederungen Beispiele für vergleichbare Strukturen, die zum Teil als AWO Treff oder Ortsgruppe bezeichnet werden.
Fördervereine / Förderkreise an Einrichtungen der AWO (verschiedene Landes- und Kreisverbände)
Was wurde gemacht?
Verschiedene Gliederungen der AWO haben an ihren Einrichtungen, beispielsweise an Kitas, Pflegeeinrichtungen oder Nachbarschaftshäusern, Fördervereine oder Förderkreise gegründet. Unabhängig von ihrer rechtlichen Form und dem Grad der Einbindung in die Strukturen des AWO Mitgliederverbands (als Ortsverein, Stützpunkt oder Mitgliedsorganisation) betreiben sie Fundraising für die Einrichtung und widmen sich der Durchführung ehrenamtlicher Veranstaltungen und Projekte. Als Mitglieder geworben werden insbesondere die Nutzer*innen der Einrichtung bzw. deren Angehörige. Innerhalb der Förderstrukturen können sich die Mitglieder ohne großen administrativen Aufwand organisieren, da viele Verwaltungsaufgaben durch hauptamtliche Strukturen der AWO (i.d.R. im Kreisverband) übernommen und gestellt werden können.
Was hat es gebracht?
Ein Förderverein / Förderkreis bindet die Nutzer*innen bzw. deren Angehörige stärker an die Einrichtung. Bei einer guten Kommunikation wird dadurch auch das Wissen über und die Bindung an die AWO gestärkt. Die Existenz eines Fördervereins / Förderkreises signalisiert den Nutzer*innen der Einrichtung, dass ihre Mitwirkung gefragt und benötigt wird. Mitgliedsbeiträge leisten einen kleinen Beitrag zur Finanzierung von Angeboten in der Einrichtung. Durch Fundraising-Aktivitäten können zusätzliche Angebote ermöglicht werden.
Was braucht es zur Umsetzung?
Fördervereine/Förderkreise machen an allen Einrichtungen Sinn, die über einen längeren Zeitraum einen stabilen Kreis an Nutzer*innen haben, die sich entweder selbst engagieren können oder Angehörige haben, die dafür gewonnen werden können. Die Einrichtung muss Offenheit für die Einbindung von Engagierten und die Zusammenarbeit mit einem Förderverein/Förderkreis mitbringen.
In der übergeordneten AWO-Gliederung muss es administrative Kapazitäten und Strukturen geben, um die Vereine/Kreise zu begleiten und zu unterstützen bzw. ihre Selbstorganisation zu ermöglichen (z.B. durch Zurverfügungstellung einer gemeinsamen Cloud). Um eine engere Bindung an die AWO zu erreichen, braucht es eine gute Kommunikation zu relevanten/interessanten Aktivitäten in der AWO.
Besetzung eines (für die AWO) neuen Themas: Die Erneuer:Bar im Bezirksjugendwerk Nordhessen / Fulda
Was wurde gemacht?
Das Bezirksjugendwerk der AWO Nordhessen hat, finanziert durch Projektmittel der Aktion Mensch, 2016 die Erneuer:Bar in Fulda ins Leben gerufen. Im Repair Cafe kann jede*r Interessierte an drei Tagen in der Woche elektrische Geräte, Fahrräder, Textilien und vieles andere mithilfe ehrenamtlicher Reparateur*innen reparieren, anstatt sie wegzuwerfen und neu zu kaufen. Das kommt nicht nur dem Geldbeutel der Nutzer*innen, sondern auch der Umwelt zugute. Das Angebot wird insbesondere von jungen Menschen genutzt. Das Projekt läuft völlig unabhängig von den Mitgliedsstrukturen des Bezirksjugendwerks.
Was hat es gebracht?
Das Bezirksjugendwerk der AWO Nordhessen hat mit der Erneuer:Bar eine Lücke in Fulda geschlossen und sich in einem Bereich profiliert, der insbesondere für junge Menschen eine hohe Relevanz hat. In der Einrichtung sind neben dem Projekt ca. 30 weitere Initiativen und Vereine als Untermieterinnen der AWO angesiedelt, von denen viele ebenfalls im Bereich Nachhaltigkeit arbeiten. So können sich Synergien ergeben und die lokale Zivilgesellschaft wird über Verbandsgrenzen hinweg gestärkt.
Die Erneuer:Bar bietet neue Engagementmöglichkeiten für Menschen unterschiedlichen Alters, die außerhalb der AWO und des Bezirksjugendwerks insbesondere über Printmedien gewonnen wurden. Auch der Kreis der Nutzer*innen hatte vorher keinen Bezug zum Landesjugendwerk. Es ist kein erklärtes Ziel des Projektes, neue Mitglieder für das Jugendwerk zu generieren.
Was braucht es zur Umsetzung?
Voraussetzung für den Erfolg der Erneuer:Bar war, dass es bisher auch jenseits der AWO in Fulda kein Repair Café gab und so ein Alleinstellungsmerkmal bestand. Die Projektförderung war entscheidend, um Werkzeuge und Maschinen anzuschaffen und zwei hauptamtliche Mitarbeitende zu finanzieren, die das Projekt anschieben konnten. Um Kontinuität im Projekt zu gewährleisten, war die Begleitung durch einen langjährigen Mitarbeiter des Jugendwerks ebenfalls zentral. Auch das Vorhandensein von Räumlichkeiten hat den Projektstart erleichtert.
Mikrofinanzierung sozialer Projekte: der Projektfonds Junges Engagement des AWO Landesverbands / Landesjugendwerks Berlin
Was wurde gemacht?
Der AWO Landesverband Berlin und das Jugendwerk der AWO Berlin haben gemeinsam ein Budget für die Förderung selbstorganisierter sozialer Projekte junger Menschen unter 30 Jahren eingerichtet. Interessierte können in einem sehr niedrigschwelligen Verfahren einen kurzen, durch zielgerichtete Fragen vorstrukturierten Antrag stellen und bis zu 300 Euro für die Umsetzung ihres Projektes erhalten. Über das Landesjugendwerk werden Antragstellende dann bei der Projektplanung, Umsetzung und Abrechnung unterstützt. Neben der finanziellen Förderung können sie auch auf anderweitige Ressourcen wie Räumlichkeiten der AWO in Berlin zurückgreifen. Eine Mitgliedschaft in der AWO oder im Landesjugendwerk ist keine Voraussetzung. Es ist angedacht, auch einen altersunabhängigen Projektfonds der AWO in Berlin einzurichten.
Was hat es gebracht?
Über das Angebot des Projektfonds ist es gelungen, junge Menschen zu erreichen, die vorher keinen Kontakt mit der AWO hatten. Außerdem konnten junge Erwachsene, die bisher als freie Mitarbeitende des Landesjugendwerks oder als Freiwilligendienstleistende bei der AWO als Trägerorganisation tätig waren, für ein über ihre bisherige Tätigkeit hinausgehendes Engagement gewonnen werden. Der Projektfonds ist somit ein wichtiger Bestandteil bei der Wiederbelebung des Landesjugendwerks, in dem das selbst organisierte Engagement junger Menschen völlig zum Erliegen gekommen war.
Was braucht es zur Umsetzung?
Für den Projektfonds müssen Gelder zur Verfügung stehen. Außerdem braucht es Kapazitäten einer oder mehrerer Ansprechpersonen, um die Antragstellenden und Projektverantwortlichen zu beraten und begleiten. Damit vorhandene Ressourcen wie Räume und Ausstattung im Rahmen der geförderten Projekte nutzen zu können, müssen möglichst viele Einrichtungen und Kolleg*innen der AWO eingebunden und vom Projektfonds überzeugt werden.
Fazit – Was braucht es zur Schaffung neuer Formen des Engagements?
Auch wenn je nach Form des Engagements und Ausgangssituation in den Gliederungen unterschiedliche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, haben sich einige Rahmenbedingungen allgemein als förderlich für das Entstehen neuer Formen des Engagements in der AWO erwiesen.
1. Mut zum Perspektivwechsel
Grundlegende Faktoren für den Erfolg einer neuen Form des Engagements sind die Offenheit und Bereitschaft der beteiligten Akteure, neue Orte und Formen des Engagements auszuprobieren. Neue Engagementformen gehen von einer grundlegend veränderten Denkweise der Aktiven aus. Im Mittelpunkt stehen Interessen von Engagierten und die Bedarfe der Gruppen, die von dem Projekt profitieren sollen. Der Mitgliederzuwachs oder ein anderer direkter Gewinn der jeweiligen AWO-Gliederung steht nicht im Mittelpunkt - gerade durch die größere Resonanz stellt er sich aber dennoch häufig ein.
Offenheit ist sowohl auf Seiten des Ehrenamtes als auch bei dem verstärkt eingebundenen Hauptamt erforderlich. Eine umfassende regelmäßige Information über Ziele und Aufgaben des neuen Projekts und die Einbindung aller Beteiligten ist notwendig, damit die Bereitschaft für neue Engagementstrukturen entstehen kann. Sofern ein neues Projekt außerhalb der bestehenden Ehrenamtsstrukturen aufgebaut werden soll, sollte vor Beginn des Engagements durch Information und Beteiligung sichergestellt werden, dass es nicht als Konkurrenz zu vorhandenen Angeboten empfunden wird und somit störungsfrei verwirklicht werden kann. Ferner sollten alle Beteiligten bereit sein, eine möglicherweise schwierige Anlaufphase des Projekts durchzustehen sowie den Stand bzw. Erfolg des Projektes kritisch zu reflektieren und notwendige Änderungen im Projektverlauf vorzunehmen.
Grundlegende Faktoren für den Erfolg einer neuen Form des Engagements sind die Offenheit und Bereitschaft der beteiligten Akteure, neue Orte und Formen des Engagements auszuprobieren.
2. Ehrenamt braucht Hauptamt!
Neue Engagementformen sind für Verbandsgliederungen, die sowohl ehren- als auch hauptamtlich aktiv sind, mit einer Rollenveränderung beider Gruppen verbunden. Kennzeichen neuer Projekte sind eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Ehren- und Hauptamt. Die bislang häufig geübte Trennung zwischen Ehrenamt und Hauptamt lässt sich bei diesen Projektformen nicht aufrechterhalten. Abhängig vom jeweiligen Projekt übernimmt das Hauptamt oft mehr Aufgaben als bei traditionellen ehrenamtlichen Aktivitäten. So kann das Hauptamt als Initiator ehrenamtlich durchgeführter Projekte auftreten, neue Projekte mit vorhandenem Fachwissen unterstützen, administrative Tätigkeiten übernehmen, als Ansprechpartner für externe Akteure fungieren oder die Öffentlichkeitsarbeit übernehmen. Das Ehrenamt wiederum kann sich durch die Aufgabenteilung verstärkt auf das tatsächliche soziale Engagement innerhalb des Projekts konzentrieren. So wird eine Beteiligung am Projekt für viele an Engagement Interessierte attraktiver.
3. Freiräume
Wichtig für viele neue Projekte – ausgenommen rein digitale Formate – sind dem Projektzweck entsprechende Räumlichkeiten. Dabei kann es sich auch um multifunktionale Räume handeln, sofern sie für die Durchführung des Projekts geeignet sind. Räume machen das Engagement sichtbar. Sie sind Treff- und Ankerpunkt für alle Projektbeteiligten, Anlaufstelle für Interessierte und Schaufenster für Aktivitäten und Ergebnisse. Zudem kann über die Nutzbarmachung von Räumlichkeiten eine Vernetzung mit anderen Vereinen und Akteuren erfolgen.
4. Finanzierung
Erforderlich ist ferner eine Planung und Bereitstellung der für die Dauer des Projekts erforderlichen finanziellen Mittel. In Betracht kommen unter anderem Eigenmittel der beteiligten Orts- und Kreisverbände, Zuschüsse der öffentlichen Hand und eingeworbene Fördermittel. Auch die Gründung einer Stiftung zur Finanzierung ehrenamtlicher Projekte ist denkbar.
Kontakt:
Matthias Schug
Projektleiter „DigiTeilhabe –Inklusives Engagement und digitale Nachbarschaft“