Modellprojekt „Queer im Alter“ – Der Umsetzungsprozess hat begonnen

Seite drucken

Von: Lothar Andrée

Die Modellstandorte stehen fest, eine Musterkonzeption wird entwickelt und der begleitende Beirat hat zum ersten Mal in Berlin getagt.

Das Modellprojekt „Queer im Alter - Öffnung der Altenhilfeeinrichtungen der AWO für die Zielgruppe LSBTI“ wird nun an sechs überregionalen Standorten der AWO durchgeführt. Dabei handelt es sich um vier vollstationäre Pflegeheime in Dortmund (NRW), Neu-Ulm (Bayern), Bernau (Brandenburg) und Köln (NRW) sowie um zwei ambulante Dienste in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) und Mönchengladbach (NRW).

Anfang September haben sich Multiplikator*innen aus den Modellstandorten in Berlin mit Vorständen der Interessenvertretung schwuler Senioren und dem Dachverband Lesben und Alter in Berlin getroffen. Zusammen mit dem Wissenschaftler Dr. Ralf Lottmann wurde eine Musterkonzeption beraten, die ganz konkrete Maßnahmen enthalten sollen, mit denen sich Einrichtungen der Altenhilfe für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) öffnen können.

Denn viele ältere LSBTI fürchten sich vor Ablehnung und Ausgrenzung, die ihr Leben mit geprägt haben und die sie in den letzten Jahren ihres Lebens nicht erneut erleben möchten. Altenhilfeeinrichtungen sollten daher eine Willkommenskultur nicht nur aber auch für LSBTI entwickeln, damit diese spüren, hier bin ich willkommen, hier kann ich leben und sein wie ich möchte.

Am 10. September 2019 hat zudem der begleitende Projektbeirat zum ersten Mal in Berlin getagt, in dem neben Personen aus der Politik, dem BMFSFJ, der Wissenschaft, der Pflege und der AWO vor allem auch die queere Community vertreten ist.

Folgende überregionalen LSBTI-Verbände sind beteiligt:

Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren e.V.
Dachverband Lesben und Alter
Intersexuelle Menschen e.V. Bundesverband
Bundesverband Trans*
BiNe - Bisexuelles Netzwerk e.V.

Der Projektbeirat ist ein zentrales Instrument, die Belange und Bedürfnisse aller Beteiligten zu bündeln und das Modellprojekt erfolgreich zu begleiten. Das Modellprojekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.