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Von: Steffen Lembke
Forderungen an die Politik
Auf ihrer Bundeskonferenz 2021 hat die Arbeiterwohlfahrt sich das ambitionierte Ziel einer Klimaneutralität noch vor dem Jahr 2040 gesetzt. Für über 18.000 Einrichtungen und Dienste bedeutet dies einen gewaltigen Umbau, dessen Umfang die AWO in Modellprojekten wie klimafreundlich pflegen – überall! und zahlreichen lokalen Initiativen untersucht und erprobt.
Dabei zeigt sich immer wieder die Herausforderung, den Veränderungsprozess unter schwierigen Rahmenbedingungen zu gestalten. Vor diesem Hintergrund hat die AWO im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Forderungen an die Politik gestellt, wie Klimaschutz in den Verbänden gefördert und vorangetrieben werden könne.
Hier müsse auf zwei Handlungsebenen gedacht werden: Einer langfristigen, die die Umsetzung von Klimaschutz in der sozialen Arbeit dauerhaft sicherstelle sowie einer kurzfristigen, die ein schnelles Handeln ermögliche. Letzteres sei insbesondere mit Blick auf den Zeitdruck beim Erreichen der deutschen Klimaschutzziele notwendig, für das unmittelbar die Weichen gestellt werden müssen.
Mit ihren über 100.000 Einrichtungen und Diensten kann sie einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und damit zum Erreichen der deutschen Klimaziele leisten.
Forderungspapier der BAGFW
Konkret schlagen die Verbände für einen kurzfristigen Klimaschutz in ihren Einrichtungen und Diensten die folgenden Unterstützungsmaßnahmen vor:
- Aufbau bzw. Erweiterung eines Bundesförderprogramms, um die Einstellung von regionalen Klimaschutzmanager*innen ermöglicht. Diese neuen Stellen sollen dazu dienen, die Entwicklung Klimaschutz in den Organisationen und ihren Einrichtungen zu koordinieren und fachlich zu begleiten.
- Förderung einer kostenlosen individuellen Einstiegsberatung, mit deren Hilfe Einrichtungen Klimaschutzkonzepte entwickeln können und bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen begleitet werden.
- Starten einer “Investitionsoffensive Gebäude”, die in großem Umfang zielgerichtete Förderangebote ausbaut und entwickelt. Ein Element solle dabei die Stärkung der Eigenstromnutzung durch Photovoltaik sein.
Zeitgleich zur Einführung dieser Maßnahmen müsse die langfristige Perspektive geklärt werden. Hierzu gehöre, dass ein Weg gefunden werde, dass Ausgaben für den Klimaschutz in der Freien Wohlfahrtspflege zu einem verbindlichen Teil der Regelfinanzierung bzw. jeweiligen Finanzierungsart werden. Die Bundesregierung sei in der Verantwortung, einen entsprechenden Prozess anzustoßen, um hierfür geeignete Lösungen zu finden.
BAGFW
Zur Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege zählen neben der Arbeiterwohlfahrt die Diakonie Deutschland, der Deutsche Caritasverband, das Deutsche Rote Kreuz, der Paritätische Gesamtverband sowie die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.
Das gesamte Forderungspapier:
Die AWO begleitet die 12 Wochen bis zur Wahl unter dem Motto „Deutschland, Du kannst das!“ mit sozial- und gesellschaftspolitischen Forderungen an die kommende Bundesregierung. Dieser Beitrag gehört zur Themenwoche „Nachhaltig sozial“. Mehr dazu unter: awo.org/bundestagswahl-2021.
Kontakt:
Steffen Lembke
Leiter Abteilung Qualitätsmanagement / Nachhaltigkeit