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Kinder- und Jugendarbeit muss interkulturell sein.

Von: Wolfgang Barth

 

Für die AWO ist interkulturelle Kinder- und Jugendarbeit selbstverständlich. Das zeigen spannende Projekte und innovative Einrichtungen in ganz Deutschland:

Weggschauen nicht mehr möglich: Das Kunstprojekt "Mein Weg"

Graffifi als jugendliche Ausdrucksform zu ermöglichen, hat inzwischen einen festen Platz im sozialarbeiterischen Alltag. Ein ganz besonderes Graffiti-Projekt der AWO in Solingen hat Graffiti und Aufarbeitung der Flucht-Erlebnisse von Kindern und Jugendlichen verbunden: auf einer langen Mauer erzählt ein Graffiti in ergreifenden, beängstigenden und hoffnungsvollen Bildern den langen Weg einer Flucht. Ein sehr berührendes Projekt, das die zu oft nicht wahrgenommenen Geschichten der Menschen, die hier ankommen, mitten in den Alltag der Einwohner*innen von Solingen bringt.

Der aktuelle Kinder- und Jugendbericht hat drei Kernaufgaben identifiziert, die Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg in das Erwachsenenleben bewältigen müssen: Qualifizierung, Verselbständigung und Selbstpositionierung.

  • Mit Qualifizierung wird die Erwartung verknüpft, dass junge Menschen allgemeinbildende, soziale und berufliche Handlungsfähigkeit erlangen.
  • Mit Verselbständigung wird verbunden, dass junge Menschen soziokulturell, ökonomisch und politisch Verantwortung übernehmen.
  • Mit Selbstpositionierung wir die Anforderung formuliert, dass junge Menschen eine Balance zwischen subjektiver Freiheit und sozialer Zugehörigkeit ausbilden.

Soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist interkulturell, oder sie ist nicht professionell.

Bei Kindern und Jugendlichen in Einwandererfamilien ist die Ausgangslage zur Bewältigung dieser Kernaufgaben höchst komplex und je nach Migrationsgeschichte, Migrationsdauer und -anlass sehr unterschiedlich. Deshalb braucht es hier mitunter Hilfestellungen von außen. Ein erster Ort dafür: Die Kita. Denn: Kindertagesstätten sind der der erste Bildungsort außerhalb der Familie. Deshalb müssen sie selbstverständlich in der Einwanderungsgesellschaft interkulturell ausgerichtet sein.

In Einrichtungen der AWO geschieht das schon lange und vor allem selbstverständlich. Denn Konzepte und Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit, die die Bedürfnisse und Fragen von Kindern und Jugendlichen aus Einwandererfamilien nicht berücksichtigen, sind nicht mehr denkbar:

Soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist interkulturell, oder sie ist nicht professionell.

Dies ist ein Blogpost im Rahmen des AWO-Wahlcountdowns 2017. Die Wochen vor der Wahl begleitet die AWO mit ihrem Wahlcountdown: 12 Forderungen an die Politik, eingebettet in 12 Themenwochen. Dieser Blogpost ist Teil der Themenwoche "Migration und Flucht".

Alle Themenwochen des Wahlcountdowns gibt es hier.

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