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10.08.2022 | Pressemitteilung

Keine #Gratismentalität: AWO kritisiert Bundesfinanzminister

Wenn der Finanzminister ein Problem mit Gratismentalitäten hat, dann sollte er bei umweltschädlichen Subventionen für Wohlhabende ansetzen. 

Der Bundesfinanzminister unterstellt Befürworter*innen einer Fortführung des 9-Eurotickets eine „Gratismentalität“. Die Arbeiterwohlfahrt kritisiert die damit ausgedrückte Haltung aufs Schärfste. Dazu erklärt AWO-Präsident Michael Groß:

"Der Begriff der Gratismentalität ist im Zusammenhang mit dem 9-Euro-Ticket populistisch und diskreditiert die positive Wirkung des Tickets für die Menschen, die es als große Entlastung angesichts der steigende Preise erleben. Mobilität ist eine Grundlage für Teilhabe an der Gesellschaft: vom Weg zur Arbeit über Kontakte zum sozialen Umfeld bis hin zu Versorgung mit Lebensnotwendigem. Beim ÖPNV geht es schlicht und einfach um Daseinsfürsorge. Deshalb ist es ein richtiger und überfälliger Schritt, ihn durch ein faires und einfaches Preismodell für alle Menschen zugänglich zu machen. Ob wir beim 9-Euro bleiben oder eine andere Regelung finden, darüber kann diskutiert werden. Aber eine Anschlusslösung muss her!“

Deren Finanzierung könne auch durch den dringend überfälligen Abbau umweltschädlicher Subventionen wie u.a. dem Dienstwagenprivileg möglich werden. „Solche Subventionen kommen vornehmlich wohlhabenden Haushalten zugute. Wenn der Finanzminister ein Problem mit Gratismentalitäten hat, dann sollte er hier ansetzen, statt die Bedürfnisse einkommensschwacher Haushalte für seine politischen Forderungen zu instrumentalisieren“, so Groß abschließend.

Die AWO ist Mitglied im Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende. Sie spricht sich außerdem für den Abbau umwelt- und klimaschädlicher Subventionen aus.

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