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Hitzeaktionstag 2024: Warum und wie die AWO dabei ist

Von: Elisabeth Olfermann

 

Informationen zum Schutz vor Gefahren und Risiken von Hitze.

„Deutschland Hitzeresilient machen – wir übernehmen Verantwortung“ - so lautet das Motto des diesjährigen Hitzeaktionstages, der am 5. Juni 2024 deutschlandweit stattfindet. Ziel ist es gemeinsam über die Gefahren und Risiken aufzuklären und gleichzeitig aufzuzeigen, wie man sich und andere schützen kann.

Denn die Auswirkungen der Klimakrise sind auch in Deutschland schon heute spürbar. Dies zeigt sich u.a. an der Zunahme heißer Tage, also Tage, an denen die Tageshöchsttemperatur mindestens 30 °C beträgt. Hitze stellt eine Gesundheitsgefährdung dar, u.a. für Säuglinge und Kinder, ältere und vorerkrankte Menschen oder Menschen, die in prekären Verhältnissen leben. 2022 sind im Zusammenhang mit Hitze 4.500 Menschen verstorben (RKI 2022) und diese Zahl droht weiter zu steigen. Es muss also dringend etwas getan werden.

Als AWO verstehen wir uns als Sozialanwältin für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, deren Bedürfnisse auch beim Thema Hitzeschutz besonders in den Blick genommen werden müssen. Denn die Klimakrise ist ungerecht und somit auch eine soziale Frage: Insbesondere diejenigen, die unterdurchschnittlich zu ihr beigetragen haben, leiden am stärksten unter den Auswirkungen. Gleichzeitig haben diese Menschen oft keine Ressourcen, um vorzusorgen oder sich vor Extremwetter zu schützen. Als AWO fordern wir deshalb, dass Maßnahmen zur Klimaanpassung insbesondere vulnerablen Gruppen und benachteiligten Menschen zugutekommen. Sie müssen außerdem zielgruppengerecht kommuniziert werden.

Durch unsere vielfältige Arbeit mit den verschiedensten Menschen, sind wir eine wichtige Schnittstelle. Gerade im Dienstleistungssektor der Sozialen Arbeit – insb. im Pflegebereich – besteht enormer Handlungsbedarf, denn eine fehlende Vorbereitung auf die Auswirkungen der Klimakrise bedroht nicht nur Bewohner*innen von Pflegeeinrichtungen, die auf Grund ihres Alters und Vorerkrankungen besonders gefährdet sind. Auch Beschäftigte sind besonders belastet, die sowieso schon einen körperlich und physisch anstrengenden und durchgetakteten Arbeitsalltag haben. Hitze führt zu vermehrt auftretenden gesundheitlichen Symptomen wie Erschöpfung und Müdigkeit, aber auch Unzufriedenheit und Gereiztheit nehmen zu. Hitzeschutz muss deshalb die Mitarbeitenden und die Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen adressieren und ihnen speziell zugutekommen. Andernfalls sind sowohl Qualität als auch Versorgungssicherheit in der Pflege gefährdet. Pflegepersonen sind zudem eine wichtige Schnittstelle beim Thema Hitzeschutz – sie sensibilisieren Bewohnende sowie An- und Zugehörige und führen notwendige Maßnahmen bei Hitze durch.

Auf verschiedenen Ebenen setzt sich die AWO deshalb schon mit einer Stärkung von „Hitzeresilienz“, also mit der Stärkung der Widerstands- und Anpassungsfähigkeit der Menschen gegenüber starker Wärmebelastung, auseinander. Seit November 2022 wird mit fünf AWO Regionalstellen das Projekt „Hitzeresiliente und gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege (HIGELA) durchgeführt.Hierdurch übernehmen wir als AWO Verantwortung, gehen mit guten Beispielen voran und zeigen auf, wie effektiver Hitzeschutz in der Praxis möglich ist.

Damit dies auch in der Fläche gelingt, braucht es jedoch eine vorausschauende Politik und einen gesetzlichen Rahmen. Es müssen Strukturen und Ressourcen geschaffen werden, um die Maßnahmen entsprechend zu finanzieren. Um die betroffenen Menschen vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen und die Einrichtungen als sichere Orte auch bei Extremwetterereignissen zu sichern, muss dies dauerhaft und langfristig geschehen.

Und Hitzeschutz geht nicht alleine – es ist eine Gemeinschaftsaufgabe! Das soll auch der diesjährige Hitzeaktionstag zeigen, an denen sich viele verschiedene Organisationen beteiligen und aufzeigen, was sie in ihrem Bereich bereits getan haben wie wir voneinander lernen können.

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