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Von: Mona Finder
Am heutigen zweiten Tag der Bundeskonferenz der Arbeiterwohlfahrt (AWO) beschlossen die fast 450 Delegierten den Antrag: Chancengerechtigkeit durch Bildung – Chancengerechtigkeit in der Bildung.
Wer an der Bildung spart, zahlt später doppelt. Daher fordern wir eine Erhöhung der Bildungsinvestitionen.
Wolfgang Stadler, AWO-Vorstand
"Bildung ist ein ganz zentraler Baustein zur Herstellung einer chancengerechten Gesellschaft. Deshalb fordert die AWO die Kostenfreiheit aller öffentlichen Bildungsangebote von der Krippe bis zur Hochschule“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler, stellt jedoch zugleich klar: „Kostenfreiheit darf aber nicht zu Lasten der Qualität gehen, deshalb muss es darum gehen, die Qualität von Bildungsangeboten zu sichern.“
Bildung ist die zentrale Ressource einer modernen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft. „Wer an der Bildung spart, zahlt später doppelt. Forderungen wie Gruppengrößen in Kitas zu erhöhen ohne bereit zu sein, mehr Fachkräfte einzustellen oder Jugendhilfestandards pauschal abzusenken, erteilen wir eine klare Absage. Im Gegenteil, wir fordern eine Erhöhung der Bildungsinvestitionen“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende. Im internationalen Vergleich gibt Deutschland hierfür zu wenig Geld aus. Nötig sei es nach Meinung der AWO, die öffentlichen Bildungsausgaben des Bundes an die Standards der OECD anzupassen.
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Damit Chancengerechtigkeit in der Bildung erreicht werden kann, fordert die AWO: „Ein abgestimmtes Bildungskonzept im frühkindlichen und schulischen Bereich zu erarbeiten und im Rahmen einer Föderalismusreform für die Bereiche der frühkindlichen Bildung und Schule zu regeln und für eine gemeinsame und auskömmliche Finanzierung einzutreten. Bund, Länder und Kommunen müssen an einem Strang ziehen“, erklärt Wolfgang Stadler.
Nach Meinung der AWO darf ein Grundrecht auf Bildung nicht nach der jeweiligen politischen Couleur der Regierungen oder in Abhängigkeit des jeweiligen Wohnorts eines Menschen unterschiedlich weitreichend und intensiv umgesetzt werden. Chancengerechtigkeit in und durch Bildung verpflichtet alle gesellschaftlichen Institutionen, Benachteiligungen auszugleichen und jeder Person, gleichgültig welcher sozialen Schicht sie entstammt, gleiche und faire Chancen zu gewähren, z.B. auf einen Kitaplatz oder eine Ausbildungsstelle.
Kontakt:
Mona Finder
Pressesprecherin