Seite drucken
Die AWO veröffentlicht ihren 2. Gleichstellungsbericht
In den vergangenen Jahren hat die AWO einiges unternommen, um die Gleichstellung aller Geschlechter voranzubringen und Vielfalt zu stärken. Dabei hat sie auch eigene Strukturen selbstkritisch überprüft. Ein Meilenstein für die innerverbandliche Gleichstellung war der 1. Gleichstellungsbericht der Arbeiterwohlfahrt. Er lieferte 2018 kurz vor dem 100-jährigen Verbandsjubiläum erstmals eine solide Datengrundlage zum Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in der AWO und erste Zahlen zur Vielfalt in der Belegschaft. Dabei zeigte sich eine große Diskrepanz zwischen den AWO-Werten, der Vision einer geschlechtergerechten und vielfaltsbewussten Organisationskultur und der gelebten Realität. Der Bericht bildete den Auftakt für eine intensive Auseinandersetzung im gesamten Verband und siedelte die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt innerhalb der AWO hoch auf der Agenda an.
Mit dem 2. Gleichstellungsbericht für das Hauptamt der Arbeiterwohlfahrt setzt der Verband die Berichtserstattung fort. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits innerhalb von wenigen Jahren konkrete Fortschritte erzielt werden konnten hin zu mehr Vielfalt in der Belegschaft. Auch der Frauenanteil ist bei den Einrichtungsleitungen deutlich gestiegen. Gleichstellungsinstrumente werden in den Landes- und Bezirksverbänden der AWO verstärkt eingesetzt. Gleichzeitig verweist die aktualisierte Datenlage darauf, dass weiterhin großer Handlungsbedarf besteht. So weist die deutliche Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen ab dem mittleren Management darauf hin, dass auch in der AWO die sogenannte „gläserne Decke“ wirkt. Deutlich wird zudem, wie relevant der sich bereits vollziehende Generationenwechsel gleichstellungs- und verbandpolitisch ist. Er stellt die AWO – wie die Wohlfahrtspflege insgesamt - vor verschärfte Herausforderungen bei der Personalgewinnung. Zugleich erkennt die AWO die Chance, den Generationenwechsel aktiv zu gestalten und mit gezielten Maßnahmen mehr Geschlechtergerechtigkeit und eine größere Vielfalt der Belegschaft auf allen Hierarchieebenen zu erreichen.
Konkrete Ansatzpunkte und wichtige Hinweise wie die Umsetzung auf allen Verbandebenen gelingen kann, enthält die Stellungnahme zum 2. Gleichstellungsbericht. Sie ist dem Bericht vorangestellt und liefert weitreichende Handlungsempfehlungen, die aus den Ergebnissen abgleitet wurden. Dabei kann der Verband an die starken gleichstellungspolitischen Bestrebungen und Umsetzungserfolge der vergangenen Jahre anknüpfen. Hervorzuheben ist hierbei das erfolgreiche ESF-Gleichstellungsprojekt „Vielfaltsbewusst in Führung“ (ViF). Mit ihm ist die AWO einen wichtigen Schritt von der Problemanalyse ins Handeln gegangen.
Mit der Veröffentlichung ihres 2. Gleichstellungsberichts signalisiert die AWO nicht zuletzt, dass sie die Arbeit an der innerverbandlichen Gleichstellung mit verstärkten Kräften fortsetzen wird. Schließlich sind die Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt in den eigenen Strukturen eine wichtige Voraussetzung, um den Verband mit seinen gesellschaftlich unverzichtbaren Angeboten und sozialen Dienstleistungen zukunftsfähig aufzustellen. Grundlegende Voraussetzung dafür sind die Anerkennung und Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausgangslagen und Bedürfnisse der Beschäftigten und der Schutz vor Diskriminierung.
Der 2. Gleichstellungsbericht zum Hauptamt der Arbeiterwohlfahrt zum Herunterladen
Ansprechpartnerin
Sina Küster
Referentin für verbandsinterne Gleichstellung
AWO Bundesverband e. V.
E-Mail: sina.kuester(at)awo.org