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09.01.2015 | Stellungnahmen

Dresdner Bildungsgipfel 2008 - Bilanz heute

Von: Dieter Eckert

 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat durch den Bildungsforscher Klaus Klemm die Studie "Bildungsgipfel-Bilanz 2014" anfertigen lassen. Sie analysiert jährlich den Entwicklungsstand in der Umsetzung der Ziele des Dresdner Bildungsgipfels. Hier hatten im Oktober 2008 Bund und Länder zahlreiche bildungspolitische Ziele verkündet, die bis 2015 erreicht werden sollten. Damals fiel auch erstmals das Schlagwort von der "Bildungsrepublik Deutschland". Klemm analysierte, wie es um die damals verkündeten Ziele im Jahre 2014 stand: • Die Quote der Schulabgänger/innen ohne Abschluss sollte von acht auf vier Prozent sinken. Tatsächlich lag sie 2014 bei 5,7 Prozent, die angestrebte Halbierung bis zum kommenden Jahr sei "nicht absehbar", heißt es in der Studie. • Auch das Ziel, die Zahl junger Erwachsener ohne abgeschlossene Berufsausbildung zu halbieren, sei "nicht in Sicht". Die Quote lag 2013 bei 13,8 Prozent und damit weitab der angestrebten 8,5 Prozent. Es bestehe "kein Anlass, optimistisch in die nähere Zukunft zu blicken". • Die gesamten Bildungsausgaben sollten bis 2015 auf zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts ansteigen, so die Ankündigung im Herbst 2008. Tatsächlich lagen sie 2012 erst bei neun Prozent. Die Bildungsforscher zeigen sich auch in diesem Punkt "wenig optimistisch". • Fortschritte sieht der Bericht dagegen beim Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige. Außerdem seien die beim Bildungsgipfel 2008 formulierten Zielquoten für den Anteil der Studienanfänger/innen je Jahrgang "weit übertroffen" und die Weiterbildungsbeteiligung unter Berufstätigen "nahezu erreicht" worden, resümiert Klemm. Im Ergebnis kommt Klemm zur Einschätzung, dass die deutsche Bildungspolitik nach wie vor durch eine "soziale Schieflage" gekennzeichnet sei. So kommen ausgerechnet Arbeitslose, Migranten/innen sowie Menschen ohne Berufsausbildung bei der Weiterbildung kaum zum Zug, heißt es in dem Bericht. Unter den Studenten/innen bleibe der Anteil aus Arbeiterfamilien mit 27 Prozent zu gering. Zudem fehlten insgesamt die ökonomischen Ressourcen für den weiteren Ausbau des Bildungssystems.

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