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Von: Mona Finder
Es gab eine Zeit, in der eine Erzieherin oder ein Altenpfleger während ihrer Arbeitszeit nicht in Berührung mit einem PC oder anderen technischen Hilfsmitteln kamen. Heute ist die Digitalisierung, also die Technikdurchdringung des (beruflichen) Alltags auch in der Sozialwirtschaft angekommen. Wer als Pflegefachkraft arbeitet, muss selbstverständlich elektronisch dokumentieren und mit technischen Bewegungs-,Transport- oder Hebehilfen umgehen können.
Die Sozialwirtschaft trägt zu einer chancengerechteren und sozialeren Gesellschaft bei. Mit ihren Einrichtungen und Diensten von der Schwangerschaftsberatung über Frühe Hilfen, Kita, Hort usw. begleitet und berät sie Menschen, die Unterstützung benötigen, unter Umständen ein Leben lang. Dass funktioniert nur mit gut ausgebildeten Fachkräften. Die zu finden, ist schon heute vielerorts herausfordernd. Auch darum ist es wichtig, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so lange wie möglich gesund im Beruf zu halten. Hier gilt es, die Möglichkeiten der Technik zu nutzen. Viele Tätigkeiten in der Sozialwirtschaft sind körperlich anspruchsvoll, aber Hebesysteme können dem Pflegepersonal helfen, Patienten zu heben. Und Assistenzroboter könnten den Beschäftigen mühsame Schlepperei ersparen. Dafür müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrerseits bereit sein, sich immer wieder auf Neues einzulassen und sich weiterzubilden. Denn ein grundsätzliches Dilemma der Digitalisierung ist, dass eine fachliche Qualifikation schon nach wenigen Jahren entwertet sein kann, weil die einmal gelernten Inhalte nicht mehr den Erfordernissen der Arbeitsrealität entsprechen. Doch nur durch Qualifikation kann die Qualität der sozialen Arbeit gesichert werden.
Die Soziale Arbeit bietet zahlreiche Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten für digitale Anwendungen. Die Kernfragen, die wir als AWO in den nächsten Jahren beantworten werden müssen, lauten: Wie können wir die Digitalisierung bestmöglich nutzen und was müssen wir tun, damit der digitale Wandel in der Sozialwirtschaft einen tatsächlichen Fortschritt bzw. bessere Rahmenbedingungen bringt - sowohl für die Beschäftigten als auch für die betroffenen Menschen?
Für uns als AWO muss aber schon heute klar sein, dass der Einsatz von Technik nie den menschlichen Kontakt ersetzen darf. Digitalisierung und Technik sollen ausschließlich zum Wohl unserer Klientinnen und Klienten und zur Entlastung unserer Beschäftigten eingesetzt werden.
Kontakt:
Mona Finder
Pressesprecherin