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Von: Sebastian Gottschall
Die Diagnose Krebs lässt niemanden unberührt. Für Betroffene und Angehörige gleichermaßen geht sie in der Regel mit gravierenden Veränderungen des Alltags einher. Was bisher selbstverständlich und normal war, wird in Frage gestellt. Unsicherheit und Angst entstehen.
Die Diagnose kann in eine finanzielle Notlage führen
Krebsberatungsstellen sind deshalb Anlaufstellen für Menschen in einer äußerst schwierigen Lebenslage. Neben den gesundheitlichen und psychosozialen Problemen in Folge einer Krebserkrankung sind viele Klient*innen auch finanziell sehr stark belastet. Besonders bei Menschen, die bereits vor einer Erkrankung in schwierigen finanziellen Verhältnissen gelebt haben, erhöht sich das Risiko, bei einer schwerwiegenden Diagnose in eine finanzielle Notlage zu geraten.
Nur ein Teil der Betroffenen hat Zugang
Krebsberatungsstellen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur psychosozialen Versorgung von Krebspatient*innen und ihren Angehörigen. Allerdings steht die Kontinuität ihrer Arbeit in Frage, weil sie in vielen Regionen Deutschlands nicht flächendeckend ausgebaut sind. Nur ein Teil der Betroffenen hat deshalb wohnortnahen Zugang zu solchen Beratungsangeboten. Das muss sich ändern, um die zusätzlichen Belastungen von erkrankten Menschen und ihren Angehörigen so gering wie möglich zu halten.
Eine tragfähige Regelfinanzierung
Noch gravierender schlägt die ungesicherte Finanzierung der Krebsberatungsstellen zu Buche. Als Verband der freien Wohlfahrtspflege tritt die AWO in anwaltschaftlicher Funktion für sozial benachteiligte Menschen ein. Die AWO fordert eine tragfähige Regelfinanzierung für Krebsberatungsstellen, um die psychosoziale Versorgung für Betroffene und ihre Angehörige dauerhaft sicherzustellen.
Informationen und Beratung
Der Krebsinformationsdienst bietet eine Suche für psychosoziale Krebsberatungsstellen nach Adressen an. Alle aufgeführten Stellen beraten kostenlos oder gegen einen kleinen Unkostenbeitrag.
Ausführliche Informationen zum Thema Krebs bietet der „Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016“ des Robert Koch Instituts. Dieser stellt Informationen über Krebserkrankungen dar, beleuchtet Aspekte der Krankheitsfolgen sowie Möglichkeiten zur primären Prävention und Früherkennung von Krebs.
Dies ist ein Blogpost im Rahmen des AWO-Wahlcountdowns 2017. Die Wochen vor der Wahl begleitet die AWO mit ihrem Wahlcountdown: 12 Forderungen an die Politik, eingebettet in 12 Themenwochen. Dieser Blogpost ist Teil der Themenwoche "Gesundheit".
Alle Themenwochen des Wahlcountdowns gibt es hier.
Kontakt:
Sebastian Gottschall
Projektleiter "Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Menschen im Quartier"