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AWO fordert zum Welt-Alzheimertag mehr Unterstützung und Teilhabe für Menschen mit Demenz.
Zum Welt-Alzheimertag fordert die Arbeiterwohlfahrt mehr Unterstützung für Alzheimer-Erkrankte und ihre Angehörigen. Dazu erklärt Brigitte Döcker, Mitglied des AWO Bundesvorstandes:
"Die Diagnose Alzheimer führt noch zu oft in die Isolation der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Das liegt vor allem daran, dass die mit der Erkrankung einhergehenden Verhaltensveränderungen und Beeinträchtigungen nach wie vor mit einem Stigma verbunden sind. „Genau hinsehen“ ist das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages: Wir müssen dafür sorgen, dass Menschen nicht aus Scham mögliche Symptome lange verheimlichen und deshalb später als nötig Unterstützung bekommen. Und wir müssen uns als Gesellschaft darum kümmern, Betroffene und ihre Angehörigen besser zu unterstützen. Nur so kann für Menschen mit Alzheimer und Demenz, ihre Familien und Angehörigen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gelingen. Eine zunehmend alternde Gesellschaft erfordert darüber hinaus nicht nur alters- und demenzgerechte Wohn- und Lebensformen, sondern auch ein entsprechend bedarfsgerecht ausgestaltetes Wohnumfeld.“
Die AWO setzt sich daher für den Aufbau von regionalen Netzwerken zur Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihren Familien ein. Sie fordert zudem gemeinsam mit dem „Bündnis für Gute Pflege“ die Förderung von Selbsthilfekontaktstellen, Selbsthilfegruppen bzw. -organisationen als Bestandteil der kommunalen Pflegeinfrastruktur, einen flächendeckenden und niedrigschwelligen Zugang zu Kursangeboten für pflegende Angehörige sowie Schulungen in der Häuslichkeit gem. § 45 SGB XI. Eine Vereinheitlichung vertraglicher Regelungen der Pflegekassen mit den Leistungserbringern würde vielerorts eine wohnortnahe Beratung und Schulung ermöglichen. Zudem fordert die AWO die Einführung von Präventiven Hausbesuchen, denn sie ermöglichen über Information, Beratung und Vermittlung passgenauer Hilfen die Stärkung und Sicherung von Gesundheit sowie Teilhabe von älteren Menschen am gesellschaftlichen Leben vor Ort. Die positive Wirkung der Präventiven Hausbesuche ist lange nachgewiesen. Die nächste Bundesregierung muss die Frage der Finanzierung unbedingt klären.
Am 21. September wird jährlich auf die Lebenssituation von Menschen mit Demenz hingewiesen. In Deutschland sind von dieser Erkrankung aktuell 1,6 Millionen Menschen sowie ihre Familien und Angehörigen betroffen. Durchschnittlich treten Tag für Tag etwa 900 und damit jährlich über 300.000 Neuerkrankungen auf. Häufigste Ursache für eine Demenz ist die Alzheimererkrankung.
Kontakt:
Jennifer Rotter
Pressesprecherin