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Betriebskrankenkassen fördern neues Konzept.
Hitzewellen bedrohen zunehmend die Gesundheit der Bürger*innen. Bereits heute versterben in Deutschland jährlich tausende Menschen im Zusammenhang mit extremer Hitze – zuletzt etwa 4.500 im Sommer 2022. Wegen der alternden Bevölkerung, einer zunehmenden Verstädterung und der bisher unzureichenden Anpassung in Kommunen und Gesundheitseinrichtungen ist die Gefährdung in Deutschland besonders hoch. Ältere Menschen sowie bestimmte Berufsgruppen sind hiervon besonders betroffen. Die Betriebskrankenkassen nehmen dies in den Blick und fördern nun ein Konzept, das Pflegebedürftige und die Beschäftigten in stationären Pflegeeinrichtungen künftig besser vor den gesundheitsschädlichen Folgen von Hitzewellen schützen soll. Eine entsprechende Projektförderung hat der BKK Dachverband mit dem AWO Bundesverband und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) geschlossen.
Dabei nehmen die Partner sowohl die Struktur als auch das betriebliche Gesundheitsmanagement der Pflegeeinrichtungen in den Blick. Die Kooperation zielt zum einen darauf, präventive Maßnahmen zum Hitzeschutz wie Muster-Maßnahmenpläne und Hitzeleitlinien zu entwickeln und zu erproben. Zum anderen wollen die Partner im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements Pflegekräfte verstärkt für das Thema Hitzeschutz und den Schutz der eigenen Gesundheit sensibilisieren. Auch An- und Zugehörige werden adäquat informiert und beraten. Das Konzept kann perspektivisch in allen Pflegeeinrichtungen in Deutschland zum Einsatz kommen.
Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes: „Bislang gibt es weder in den Pflegeeinrichtungen noch in den Kommunen effektive Hitzeschutzkonzepte. Dabei gefährdet Hitze laut Modellrechnungen insbesondere die Gesundheit von älteren und vorerkrankten Menschen. Auch Pflegekräfte sind besonders stark von Erkrankungen aufgrund von Hitze betroffen. Die im Arbeitsschutz verankerten Vorkehrungen zum Schutz der Beschäftigten reichen aber nicht aus. Hier steuern wir nach.“
Brigitte Döcker, Vorstandsvorsitzende des AWO Bundesverbandes: „Wir haben uns in der AWO bereits intensiv mit den Fragen des Klimaschutzes in der Pflege befasst. Leider müssen wir aber schon heute auch die Folgen der Klimakrise und deren Auswirkungen auf die Menschen in den Blick nehmen. Dies gehen wir mit dem nun gestarteten Vorhaben unmittelbar an und sind froh, dabei auf die gute Zusammenarbeit mit den Betriebskrankenkassen und KLUG bauen zu können. Das Hitzeschutzprojekt ist damit ein weiterer Baustein, um unseren Ziel- und Maßnahmenplan zur Klimaneutralität vor 2040 umzusetzen. Das in diesem Vorhaben erworbene Wissen und die hier gewonnenen Erfahrungen werden wir bundesweit in die AWO und in die anderen Verbände der BAGFW transferieren.“
Dr. med. Martin Herrmann, Vorstandsvorsitzender von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit: „Deutschland ist nicht ausreichend auf Hitzewellen vorbereitet. Wir brauchen Akutmaßnahmenpläne in allen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen und funktionierende kommunale Strukturen, um Menschenleben zu schützen. Die Zusammenarbeit zwischen KLUG, der AWO und dem BKK Dachverband ist deshalb ein wichtiger Schritt, um gesundheitlichen Hitzeschutz voranzubringen und notwendige lokale und überregionale Strukturen zu schaffen. Pflegekräfte sind wichtige Akteur*innen, um Klimaschutz und Klimaanpassung aktiv voranzubringen."
© bkk Dachverband
v.l.n.r.: Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes; Brigitte Döcker, Vorstandsvorsitzende des AWO Bundesverbandes; Dr. med. Martin Herrmann, Vorstandsvorsitzender von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit
Pressekontakte:
Andrea Röder, BKK Dachverband e. V.
Tel.: 030/2700406-302, E-Mail: andrea.roeder@bkk-dv.de
Jennifer Rotter, AWO Bundesverband e. V.
Tel.: 030/26309218, E-Mail: Jennifer.Rotter@awo.org
Laura Hofmann, KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V.
Tel.: 015110696976, E-Mail: laura.hofmann@klimawandel-gesundheit.de
© BKK AWO KLUG
Kontakt:
Jennifer Rotter
Pressesprecherin