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Dienste und Angebote für Wohnungslose sind unerlässlich und sollten selbstverständlich sein.
Zum morgigen Tag der Wohnungslosigkeit fordert der AWO Bundesverband mehr Hilfe für wohnungslose Menschen. Der Verband weist zudem auf die steigende Anzahl erwerbstätiger Wohnungsloser hin. Dies sei ein Symptom für gesamtgesellschaftliche Fehlentwicklungen. Dazu erklärt Brigitte Döcker, Mitglied des AWO Bundesvorstandes:
„Die rund 680.000 von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen gehören zu den vulnerabelsten Gruppen unserer Gesellschaft, die dringend institutionelle Hilfsangebote und zwischenmenschliche Solidarität benötigen. Wir brauchen deshalb mehr und auskömmlich finanzierte Beratungsstellen für Betroffene oder beispielsweise spezifische Angebote für besonders schutzbedürftige Gruppen wie wohnungslose Frauen. Auch die medizinische Versorgung muss verbessert werden.
Solche Dienste und Angebote sind unerlässlich und sollten selbstverständlich sein. Gleichzeitig dürfen wir nicht nur am Symptom Wohnungslosigkeit herumdoktorn, sondern müssen an die Ursachen heran, denn es gibt eine besorgniserregende Entwicklung: Immer mehr Menschen rutschen trotz Erwerbstätigkeit in die Wohnungslosigkeit ab. Ihr Anteil hat sich laut BAG Wohnungslosenhilfe in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Darin sehen wir ein unmissverständliches Warnsignal für negative Trends in der Gesamtgesellschaft. Nicht nur der Wohnraummangel macht sich hier bemerkbar, sondern auch die Wechselwirkung aus zu teuren Mieten und deutlich zu niedrigen Mindestlöhnen: Zu viele Menschen müssen in prekären Lebensverhältnissen zurechtkommen.
Die Politik ist in der Verantwortung, diese Missstände anzugehen: den Mindestlohn anzuheben, bezahlbaren sozialen Wohnungsbau zu erhalten und zu schaffen, umfassende Regelungen zum Mieter*innenschutz auf den Weg zu bringen und eine kommunale, bedarfsgerechte Wohnungs- und Sozialraumpolitik aufzubauen - eine sehr dringende Aufgabe der nächsten Bundesregierung.“
Kontakt:
Jennifer Rotter
Pressesprecherin