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Eine stichprobenartige Testung reicht nicht aus.
Die AWO begrüßt den Willen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und seinen Länderkolleg*innen, die flächendeckende Testung von Reiserückkehrenden aufzuheben. Die letzten Tage und Wochen haben gezeigt, dass dadurch die Testkapazitäten in Deutschland zu stark gebunden werden und nicht ausreichen. Diese werden jedoch dringend für die Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Pflege benötigt, für Menschen in besonderen Wohnformen ebenso wie für Hochrisikogruppen wie z. B. Pflegeheimbewohner*innen.
Dazu erklärt Brigitte Döcker, Mitglied des AWO Bundesvorstandes: „Es ist gut belegt, dass ein Großteil des Infektionsgeschehens noch immer von stationären Einrichtungen ausgeht. Hier leben viele Menschen mit erhöhtem Risiko, und trotz umfassender Vorsichtsmaßnahmen in den Einrichtungen bleibt es eine Herausforderung, Ausbrüche zu verhindern. Menschen, die pflegebedürftig sind, können sich oft nicht an Hygieneregeln halten, und ihre Betreuung und Versorgung braucht körperliche Nähe. Die AWO fordert daher, in diesen Bereichen die Testung auszuweiten, u. a. auch, um erneute Besuchsverbote in stationären Einrichtungen zu vermeiden. Eine stichprobenartige Testung reicht hier nicht aus, wie die Zahlen belegen. Wir brauchen jetzt eine umfassende Testungsoffensive in den stationären Einrichtungen der Pflege, besonderen Wohnformen und anderen Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens, einschließlich der Sicherstellung der Testkapazitäten und deren Finanzierung.“
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege hatte bereits im Mai diesen Jahres ein entsprechendes Testkonzept für die Pflege gefordert.
Kontakt:
Jennifer Rotter
Pressesprecherin