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Von: Peter Kuleßa
Die Unzufriedenheit mit Politik und Demokratie nimmt zu.
Vier von zehn Wahlberechtigten sind laut AWO-Sozialbarometer mit der Art und Weise, wie die Demokratie derzeit in Deutschland funktioniert, weniger zufrieden (28 Prozent) oder gar nicht zufrieden (12 Prozent). Die Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie korreliert positiv mit dem Haushaltsnettoeinkommen: Je höher das Einkommen, desto zufriedener äußern sich die Menschen. Sorgen bereitet den Menschen insbesondere die soziale Spaltung im Land: 84 Prozent der Befragten treibt die Sorge um, dass die Schere zwischen Arm und Reich größer wird. Zudem sind drei Viertel der Befragten (75 Prozent) über den immer aggressiveren Umgangston in den Medien und im Internet besorgt, der seinerseits zu einer gesellschaftlichen Polarisierung beitragen kann.
Der Blick der Bürger*innen auf die politischen Ereignisse und anstehenden Wahlen 2017 ist ebenfalls von Skepsis geprägt: Zwei Drittel der Wahlberechtigten (64 Prozent) rechnen damit, dass die politische Unzufriedenheit, die unter anderem in den Wahlerfolgen der AfD ihren Niederschlag findet, im Jahr der Bundestagswahl eher noch zunehmen wird. Knapp ein Drittel (28 Prozent) geht davon aus, dass das Niveau der Unzufriedenheit in etwa stabil bleiben wird. Demokratie muss sich immer wieder bewähren. Daher ist es in Zeiten ökonomischer, sozialer und politischer Unsicherheiten umso bedeutsamer, auf die Voraussetzungen von Teilhabe und demokratischer Politik eindringlich hinzuweisen. Ungleiche Vermögensverteilung geht oft einher mit ungleichen Machtverhältnissen und ist damit eine Bedrohung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Hier liegen die Ursachen der sozialen und politischen Spaltungen und Probleme. Umso wichtiger ist es etwa, die dominanten Interessen der wirtschaftlich Mächtigen in der Politik einzuhegen.
AWO Sozialbarometer
Kontakt:
Peter Kuleßa
Abteilung Kommunikation