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11.08.2016 | Pressemitteilung

AWO fordert: Doppelpass beibehalten!

Von: Mona Finder

 

Zu den neuesten Vorschlägen aus der Unionsfraktion in Bezug auf die Innere Sicherheit, unter anderem die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft abzuschaffen, erklärt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker: „Die doppelte Staatsbürgerschaft bedeutet, die Herkunft und Bindung von Bürgerinnen und Bürgern anzuerkennen. Sie ist ein wichtiges Signal insbesondere auch den vielen nach Deutschland Geflüchteten gegenüber, dass sie akzeptiert werden. Sie abzuschaffen, bedeutet einen Rückschritt in längst vergangen geglaubte Zeiten. Der Kampf gegen den Terror ist wichtig, er darf aber nicht dafür missbraucht werden, die Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund unter einen Generalverdacht zu stellen. Deutschland braucht dringend eine ernstgemeinte Willkommens- und Anerkennungskultur und eben keine Unterscheidung zwischen den hier lebenden Bürgerinnen und Bürgern mit und ohne Migrationshintergrund.
 

Deutschland braucht dringend eine ernstgemeinte Willkommens- und Anerkennungskultur und eben keine Unterscheidung zwischen den hier lebenden Bürgerinnen und Bürgern mit und ohne Migrationshintergrund.

Brigitte Döcker, AWO Vorstands-Mitglied

Die AWO fordert die bedingungslose Anerkennung der Mehrstaatlichkeit nicht nur für hier geborene und aufgewachsene Kinder, sondern auch für ihre Eltern, die sich einbürgern lassen wollen. Nur so kann eine Anerkennungskultur gelebt werden, in der niemand wegen seiner nationalen Herkunft diskriminiert wird. Für die Arbeiterwohlfahrt bedeutet eine gelebte Willkommenskultur, dass gleichberechtigte Teilhabe am sozialen und politischen Leben für alle Menschen ermöglicht wird. Diskriminierende Strukturen darf es nicht mehr geben.

Wir sollten heute im Jahr 2016 endlich fortschrittliche Politik machen und nicht mehr Gesetze verabschieden, die zwischen ‚Wir‘ und ‚Ihr‘ unterscheiden und diskriminieren. Eine Mehrstaatlichkeit muss möglich sein, so hat es auch die Große Koalition in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten. Die Bundesregierung muss sich entscheiden: Entweder will sie eine Bundesrepublik als plurale, moderne Einwanderungsgesellschaft fördern, in der alle Menschen willkommen sind, oder sie trennt weiterhin zwischen ‚Wir‘ und ‚Ihr’ und zwischen ‚gewollten‘ und ‚nicht gewollten‘ Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes und das wäre die schlechtestmögliche Entscheidung.“

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