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Menschen in Afghanistan sind weiterhin in akuter Lebensgefahr.
Anlässlich des Jahrestages der Eroberung von Kabul durch die Taliban fordert der AWO Bundesverband, Aufnahmeprogramme aus Afghanistan und den Nachbarstaaten zügig anzugehen. Brigitte Döcker, Vorstandsvorsitzende des AWO Bundesverbandes, appelliert: „Menschen in Afghanistan sind in akuter Lebensgefahr. Es ist dringend notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Leben zu retten“.
Vor einem Jahr ereigneten sich schockierende Szenen am Kabuler Flughafen. Die dramatischen Bilder von der Evakuierung zehntausender verzweifelter Afghan*innen gingen um die Welt. Zehntausende zurückgelassene Menschen, die auf Grund ihrer Tätigkeit als Ortskraft, ihres Einsatzes für Demokratie oder auf Grund des Geschlechts oder sexuellen Orientierung besonders exponiert sind und täglich um ihr Leben fürchten, warten weiterhin auf eine Rettung.
Die AWO appelliert daher, die Menschen in Afghanistan nicht zu vergessen. Denn Deutschland hat eine besondere Verantwortung – sowohl gegenüber denjenigen, die für uns im Einsatz waren, als auch gegenüber besonders gefährdeten und vulnerablen Personen, die dringend auf unsere Hilfe angewiesen sind. Vermehrte Racheakte durch die Taliban, eklatante Menschenrechtsverletzungen, Verfolgung, Folter und Gewalt prägen die Realität von Menschen, die sich für ein freies und demokratisches Afghanistan eingesetzt haben.
Darüber hinaus sind aktuell über 90% der Bevölkerung von Hunger bedroht – darunter leiden vulnerable Gruppen in Afghanistan ganz besonders genau wie unter der desolaten Gesundheitsversorgung. Momentan ist die Lage von Menschen aus Afghanistan nirgendwo in der Region wirklich sicher. Auch die Geflüchteten in Nachbarstaaten sind vielerorts akut von Abschiebungen bedroht, während die Nachbarstaaten die Flucht aus Afghanistan sehr erschweren.
Daher begrüßt die AWO die Bemühungen der Bundesregierung, besonders bedrohte Personen aus Afghanistan zu evakuieren. „Unsere Hoffnungen setzen wir ganz besonders auf das im Koalitionsvertrag vereinbarte Programm zur humanitären Aufnahme und hoffen auch, dass das Ortskräfteverfahr n weiterhin offen steht, solange ehemalige Ortskräfte in Afghanistan verfolgt werden. Um diese Vorhaben gezielt umzusetzen, müssen jedoch die Anstrengungen intensiviert werden“, so Brigitte Döcker. „Wie bereits in unserem Appell vom Januar 2022 erklärt, steht die AWO mit ihren Einrichtungen und Diensten weiterhin bereit, die Personen nach ihrer Ankunft in Deutschland zu unterstützen, zu beraten und zu begleiten.“
Kontakt:
Jennifer Rotter
Pressesprecherin