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Von: Wolfgang Stadler
Fortschritt und Innovation sollen das Leben der Menschen verbessern und bereichern - dass muss auch für die Digitalisierung gelten. Diese hat mittlerweile in allen Wirtschaftsbranchen Fuß gefasst und stellt den Arbeitsmarkt vor massive Veränderungen. Diesen Wandel gilt es, zu gestalten.
Digitalisierung birgt Chancen
Die Digitalisierung bringt erst einmal viele Chancen mit sich, starre Korsette von Raum und Zeitgebundenheit fallen. So kann die digitale, flexible Arbeitswelt dazu beitragen, Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren. Doch Flexibilität muss ihre Grenzen haben, zum Beispiel darf von Beschäftigten nicht erwartet werden, rund um die Uhr erreichbar zu sein. Auch ein mobiler Arbeitsplatz ist nur dann ein Gewinn, wenn er eine Ergänzung ist und nicht, wenn Firmen aus Kostengründen erwarten, dass das heimische Wohnzimmer grundsätzlich zum Arbeitszimmer umgestaltet wird. Zudem stellt sich die Frage, wie man mit den Beschäftigten der Berufe umgeht, wo die mobilen Möglichkeiten beschränkt sind, da Raum und Zeit feststehen, wie in vielen sozialen Berufen. Hier gilt es, darauf zu achten, dass keine Zwei-Klassen-Gesellschaft von Mitarbeitenden entsteht.
Die Auseinandersetzung um gute Arbeit und faire Entlohnung muss immer wieder neu geführt werden
Wolfgang Stadler
Schutzrechte von Beschäftigten dürfen nicht abgebaut werden
Klar ist auch, dass der zunehmende Technik- und Maschineneinsatz einige Berufe verschwinden lassen wird. Die einzige Antwort hierauf kann und muss es sein, Aus- und Weiterbildung noch viel stärker zu fördern.
Wo Chancen sind, sind Risiken - diese gilt es begrenzen. Die Digitalisierung darf keinesfalls dazu genutzt werden, wichtige Schutzrechte der Beschäftigten abzubauen. Die Auseinandersetzung um gute Arbeit und faire Entlohnung muss immer wieder neu geführt werden und hieran wird sich die AWO beteiligen.