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Das sind die Gewinner*innen 2023!
Auf dem diesjährigen AWO Neujahrsempfang stand nicht nur der Ausblick auf das kommende Jahr im Mittelpunkt. Auch das Ehrenamt durfte nicht zu kurz kommen: Mit der Preisverleihung zum Lotte-Lemke-Engagementpreises 2023 ging es auch darum, die Vielfältigkeit der Engagementlandschaft aufzuzeigen und zu würdigen.
Der Preis wurde in 2023 in drei Kategorien vergeben:
- „Engagement unterstützt Wirksamkeit“. Sie richtete sich an Projekte, die bereits seit Jahren erfolgreich umgesetzt werden.
- „Engagement fördert Innovationen“. Sie suchte nach neuen Ideen und Projekten am Beginn der Umsetzung.
- „Engagement stärkt Demokratie“ suchte nach Projekten, die den Zusammenhalt in der Gesellschaft auf besondere Weise stärken.
Wer konnte sich bewerben?
Bewerben konnten sich alle, die bei der AWO oder beim Jugendwerk der AWO ein ehrenamtliches Projekt begleiten oder leiten. Auch hauptamtlich initiierte oder begleitete Projekte waren zur Bewerbung zugelassen, solange die Arbeit im Kern ehrenamtlich getragen wird. Auch Nominierungen für AWO-Projekte konnten eingereicht werden.
Ausgezeichnet in der Kategorie „Engagement unterstützt Wirksamkeit“
© AWO Landesverband Saarland e. V.
AWO Saarland
Für ihr langjähriges, selbstverwaltetes und vielseitiges Engagement würdigte die Jury in diesem Jahr die zwei „Café Courage“ beim AWO Landesverband Saarland.
Das ursprünglich auf drei Jahre angelegte Projekt wurde 2011 entwickelt, mit dem Ziel, den komplexen Übergang vom stationären ins selbstgestimmte Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigungen zu unterstützen. Nach dem Motto „raus aus den Bastel- und Kochnachmittagen in den eigenen vier Wänden, dafür rein in die Welt“ wurden an zwei Standorten in Wandern und Dillingen das „Café Courage“ eröffnet. Von hauptamtlichen Fachkräften betreut, wurde drei Jahre lang erkundet, ausprobiert und geübt.
Ab 2014 ging das Projekt dann in die Hände der engagierten Akteurinnen und Akteure selbst über. Sie arbeiten selbstständig und selbstbestimmt. So ist es bis heute. Die Reihe der Unternehmungen, Veranstaltungen und Events von Café Courage ist schier endlos. Highlights sind zum Beispiel die Kooperation mit einer örtlichen Diskothek für eine inklusive After-Work-Party, „The Sound of Café Courage“ oder das jährliche Jubiläumsfest mit lokalen Politikerinnen und Politikern, um auch in den politischen Raum zu wirken.
Für dieses Engagement ehrte die Jury das Café Courage mit dem Lotte-Lemke-Engagementpreis 2023 in der Kategorie „Engagement unterstützt Wirksamkeit“.
Den Preis entgegen nahmen: Sabine Winter, Ingrid Friedel, Vera Leinenbach und Jenny Micka.
Mehr zum Café Courage erfahren…
Die Jury war in diesem Jahr von einer Vielzahl an Projekten begeistert. Besonders hervorgehoben wurden neben dem ausgezeichneten „Café Courage“ ebenfalls
- das Projekt „(Vor)Lesen macht stark“ der AWO Freiwilligen Akademie Ostwestfahlen-Lippe,
- das „Netzwerk gesunde Kinder“ mit der Beteiligung der AWO Brandenburg Süd,
- die „AWO Pflgeclowns“ in Kooperation des AWO Bezirksverbands Rheinland mit dem AWO Landesverband Sachsen-Anhalt,
- das „Schülergericht“ des AWO Kreisverbands Chemnitz und Umgebung,
- das „Café der Nationen“ im AWO Seniorentreff Heimfeld (Hamburg), sowie
- die „Stadionbegleitung“ der Freiwilligenagentur Jugend Soziales Sport, korporatives Mitglied des AWO Bezirksverbandes Braunschweig.
Ausgezeichnet in der Kategorie „Engagement fördert Innovation“
© AWO Bezirksverband Niederrhein
AWO Bezirksverband Niederrhein
Den Preis für das innovativste Projekt erhält das neu konzipierte und 2022 erstmalig umgesetzte Projekt „Mo.Ki-Patenschaften“ des AWO Bezirksverbands Niederrhein.
In einer Kategorie mit vielen starken Bewerbungen hat sich die Jury dafür entschieden, den Lotte-Lemke-Engagementpreis 2023 an die Mo.Ki-Patenschaften des AWO Bezirksverband Niederrhein zu vergeben.
In dem Projekt besuchen ehrenamtliche Familienbegleiter*innen einmal wöchentlich für (mindestens) ein Jahr eine sozial belastete Familie mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren und unterstützen sie im Alltag. Für diese Aufgabe werden die Ehrenamtlichen intensiv geschult und anschließend fachlich begleitet.
Das Besondere: Dieses ehrenamtliche Angebot ist eingebettet in die professionell getragene und präventiv angelegte Angebotsstruktur. Dazu gehören Begrüßungsbesuche, Elterncafés, Familienhebammen sowie diverse Angebote der Familienbildung. Hierdurch erfahren die Ehrenamtlichen kontinuierlich eine professionelle Begleitung und Unterstützung. Die Ehrenamtlichen werden im Sinne der Methode Marte Meo („aus eigener Kraft“) geschult und begleitet. 15 Ehrenamtliche (davon 14 Frauen) wurden im Sommer 2022 für den Start des Projekts gewonnen und ausgebildet.
Das Projekt Mo.Ki-Patenschaften der AWO Niederrhein zeigt eindrücklich, dass Innovation hat viele Facetten hat und damit auch schon den Jüngsten geholfen werden kann. Dafür erhält es den Lotte-Lemke-Engagementpreis in der Kategorie „Engagement fördert Innovation“.
Den Preis entgegen nahmen stellvertretend Ronja Muras, Karin Panek, Tanja Sporer und Michael Maas.
Mehr zu den Mo.Ki-Patenschaften erfahren…
Ebenfalls besonders positiv hervorgehoben wurden von der Jury die Bewerbungen der Projekte
- „Tiny-Häuser für Obdachlose“ bei der AWO Dortmund,
- „Lebens- und Sterbebegleitung im Quartier“ vom AWO Kreisverband Bielefeld,
- „Kinder bauen Barrierefreiheit“ beim AWO Landesverband Sachsen-Anhalt,
- „Radeln mit Herz“, ebenfalls AWO Landesverband Sachsen-Anhalt.
Ausgezeichnet in der Kategorie „Engagement stärkt Demokratie“
© AWO Rudolstadt
AWO Rudolstadt
Für ihren unermüdlichen Einsatz, einen gemeinsamen, öffentlichen und demokratischen Raum für alle Menschen zu schaffen, geht der Preis in dieser Kategorie an den „Bürgerpark Kopernikus“ bei der AWO Rudolstadt.
Der Bürgerpark Kopernikus wurde 2015 als Teil des Rudolstädter Bürgerparks gegründet. 2000 Quadratmeter der Anlage werden seitdem von Ehrenamtlichen selbstständig gepflegt. Rasen mähen, Bäume schneiden, Blumen Rabatten und Hochbeete kultvieren und alles, was dazugehört. Rund 20 Ehrenamtliche sind dafür regelmäßig und rund ums Jahr engagiert.
Die Garten- oder vielmehr Parkarbeit, ist dabei aber natürlich nur ein Aspekt. Ebenso geht es darum, Gemeinschaft zu leben und den öffentlichen Raum mit allen und für alle gemeinsam zu gestalten. Wie wichtig genau diese Räume sind, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie eindrücklich gezeigt.
Ziel des Bürgerpark Kopernikus ist es, einen anspruchsvollen Ort im Wohnquartier zu schaffen, welcher die Begegnung und das soziale Miteinander der unterschiedlichsten Menschen ermöglicht und fördert. Dafür werden regelmäßig auch mit einem bunten Programm Menschen aus der Stadtgemeinde zusammengebracht. Egal ob zum Sommerkaffe, Nachbarschaftsfrühstück oder zur Diskussion auf dem gemeinsamen Parkspaziergang. Der Bürgerpark Kopernikus schafft einen Raum, an dem jede*r willkommen ist. Dafür wurde er von der Jury in der Kategorie „Engagement stärkt Demokratie“ ausgezeichnet.
Stellvertretend für alle im Projekt Engagierten nahmen den Preis entgegen: Doris Görting, Helga Grimm, Astrid von Killisch-Horn und Ralf Appelfeller.
Mehr zum Bürgerpark Kopernikus erfahren…
Von der Jury ebenfalls lobend erwähnt wurden in dieser Kategorie
- das Projekt „Miko – Miteinander kommunizieren“ des AWO Landesverbands Sachsen-Anhalt,
- die intersektionale Tanzgruppe „No Limits – Vielfalt gewünscht“ der AWO Aachen-Stadt,
- das Projekt „Klingelzeit Südneukölln“ beim Neuköllner EngagementZentrum (AWO Kreisverband Berlin Südost) und
- das „Foodsharing Dinner“ des Mehrgenerationenhauses AWOthek Nürnberg.
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© AWO Bundesverband
LOTTE LEMKE (1903–1988), 1930 bis 1933 und 1946 bis 1965 Hauptgeschäftsführerin der AWO, 1965 bis 1971 AWO Bundesvorsitzende, 1971 bis 1988 Ehrenvorsitzende der AWO.
Wer War Lotte-Lemke?
Lotte Lemke widmete ihr Leben dem von ihr formulierten Prinzip „Humanitäres Handeln aus politischer Verantwortung“. Für die Arbeiterwohlfahrt setzte sie Maßstäbe und formte die Organisation zu einem Wohlfahrtsverband, der seine unmittelbare Arbeit am Menschen verantwortungsbewusst unter das Prinzip der Solidarität stellt und sich zugleich in die Reihen derjenigen eingliedert, die mit den Mitteln der Politik die Grundlagen der Wohlfahrtspflege verbessern und neu schaffen wollen. Ihre Tatkraft, ihr Einsatz für Mitmenschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, haben die AWO geprägt. Lotte Lemkes großer Verdienst war es, Sozialarbeit nicht nur als Feuerwehr, sondern als unverzichtbaren Teil der Sozialpolitik zu verstehen. Dem Mitgestalten am sozialen Rechtsstaat galt ihre ganze Tatkraft. Mehr über Lotte Lemke erfahren.